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Girls Clubs: Mädchenförderung in Kenia

22. September 2013
Leiterin und Mädchen eines Clubs an einer Partnerschule.

Mädchenförderung ist innerhalb unserer Projektarbeit im ländlichen Kenia besonders wichtig. Die traditionelle Stammesgesellschaft benachteiligt Mädchen und Frauen stark. Zwangsverheiratung und Beschneidung kommen immer noch vor. Girls Clubs an den Partnerschulen thematisieren diese Probleme.

Sie stärken das Selbstvertrauen der Mädchen, betreiben Aufklärungsarbeit, erhöhen das Bewusstsein für die Bedeutung der Bildung auch für Mädchen, und bieten Schutz in Notlagen. Die Hirten- und Nomadenfamilien in den abgelegenen Gebieten der Provinz Rift Valley spüren die Moderne nahen, leben aber immer noch nach alter Väter Sitte. Die Tradition benachteiligt Frauen und Mädchen vielfach. Zwangsverheiratung und Beschneidung sind die rigidesten Praktiken, unter denen die Mädchen leiden. Ihre Bildung gilt als zweitrangig und wird oft vernachlässigt. Um Verbesserungen zu erreichen, entfalten Girls Clubs an den Partnerschulen vielfältige Aktivitäten.

Girls Clubs: beliebte Treffpunkte und Infostellen

Die Clubs sind bei den Mädchen beliebt. Mit der Leiterin diskutieren sie Themen wie Beschneidung, Zwangsheirat, Kinderarbeit, HIV/Aids oder Hygiene, sie lernen die Kinderrechte und ihre Rechte als Mädchen kennen, zum Beispiel das Recht auf gleichberechtigte Bildung. Die Aufklärungsarbeit stärkt das Selbstvertrauen. Am Mädchentag der Schulen tragen die Mädchen der Girls Clubs ihre Botschaft nach aussen, wobei sie insbesondere auch die Erwachsenen erreichen wollen.

Die Clubs helfen auch praktisch aus. Kleinere Einkommensprojekte (Ziegenhaltung, Hühnerhaltung, Gemüsegarten, Stricken, Weben) verschaffen den Mädchen einen finanziellen Zustupf für den alltäglichen Bedarf. Insbesondere können sie damit auch hygienische Bedürfnisse abdecken, zum Beispiel Binden oder Seife kaufen. Die Binden erlauben einen regelmässigeren Besuch der Ausbildung.

Der Erfolg der Girls Clubs lässt sich sehen. Die Partnerorganisation hat beobachtet, dass sich die Mädchen freier äussern können. Die Girls Club-Leiterinnen ihrerseits sind wichtige Kontaktpersonen in der Diskussion mit Eltern und anderen Gemeindemitgliedern betreffend Gleichheit der Geschlechter. Die Schulen und Lehrer/innen helfen ebenfalls mit, die Bildung der Mädchen zu verbessern. Ein langsames Umdenken bezüglich Praktiken wie Zwangsheirat und Beschneidung kann festgestellt werden, und viele Eltern haben eingesehen, dass auch die Mädchen eine vollständige Schulbildung durchlaufen sollen. Auf nationaler Ebene hat die Regierung übrigens im Dezember 2006 die Absicht kundgetan, mindestens einen Drittel der Stellen im öffentlichen Sektor mit Frauen zu besetzen.

Einzelschicksale: Maurine, Purity und Dorcas

Die Girls Clubs können vorübergehend Schutz gewähren, wenn Mädchen verheiratet und beschnitten werden sollen. Leider erfahren die Projektpartner immer wieder von solchen Fällen. Die folgenden Beispiele aus dem Vorgängerprojekt, das auch Mädchen im Primarschulalter unterstützte, zeigen konkret, mit welchen Problemen die Mädchen konfrontiert sind.

Maurine Koyala

Maurine war 13. Als im Dezember das Schuljahr zu Ende war, wurde sie beschnitten. Im Januar verfolgte ihre Familie den Plan, sie zu verheiraten, weiter. Denn eine Heirat ist nach der Beschneidung zwingend. Maurine durfte nicht mehr zur Schule. Ende Januar wurde sie mit einem Schäfer aus Samburu verheiratet. All das wurde von der Familie still arrangiert. Die Lehrer von Maurine aber bemerkten ihre Absenz und stellten Nachforschungen an. Zur selben Zeit lief Maurine weg und suchte Schutz in der Mädchenunterkunft von Eldume. Die Behörden wurden informiert, und die Eltern wie auch der Ehemann wurden verhaftet. Maurine wünscht sich, weiterhin zur Schule gehen zu können.

Purity Parsopor

Purity war 14 und ging zur Sintaan Primarschule, als ihre Mutter und ihr Bruder ihre Beschneidung und Verheiratung nach Ende des Schuljahrs planten. Als die Schule wieder anfing, durfte sie nicht hingehen. Der Mann, den sie heiraten sollte, brachte drei Ziegen und 7500 Schilling (140 Franken) als Mitgift. Einen Tag später wurde sie verheiratet. Als sie nach einem Monat immer noch nicht zur Schule kam, erkundigte sich der Schulleiter nach ihrem Verbleib. So begann eine Untersuchung. Es stellte sich heraus, dass Purity an einen Mann mit vier Kindern verheiratet worden war. Ihre Mutter und ihr Bruder wurden einvernommen. Purity fand ebenfalls in Eldume Unterschlupf und sie wünscht sich, die Schule bis zum Abschluss der Sekundarschule durchlaufen zu können.

Dorcas Kateiya

Dorcas Kateiya war 14 Jahre alt und besuchte die siebte Primarschulklasse. Sie sollte beschnitten und dann verheiratet werden, weigerte sich aber, weil sie eine Christin sei. Sie konnte eine Weile bei einem Pfarrer wohnen, nachdem ihre Familie ihre Schulbildung nicht mehr unterstützen wollte. Aber auch für den Pfarrer wurde es schwierig, für sie aufzukommen. Jemand, der es gut mit ihr meinte, schickte sie in die Mädchenunterkunft von Eldume. Dank der Hilfe dort konnte sie mit ihrer Ausbildung fortfahren.

 

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