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Memory Work: die Angst überwinden, in die Zukunft blicken

3. April 2016
Teilnehmende am Memory Work-Kurs für Aidsbetroffene

Aids zerstört in Uganda die traditionell starke Gemeinschaft. Aidsbetroffene schweigen, sind isoliert und leiden, alleine gelassen. Familien verlieren ihr Gedächtnis, weil niemand mehr da ist, der die Herkunft und die Traditionen überliefert.

Workshops über die Methode des «Memory Work» (Erinnerungsarbeit) leisten psychosoziale Hilfe für Aidsbetroffene und ihre Familien, um solche Probleme anzugehen.

Einige Teilnehmer/innen, viele von ihnen selber HIV-positiv, berichten:

Gertrude Nakibinge ist 41 Jahre alt und sorgt für sechs Kinder, von denen zwei Aidswaisen sind. «Ich habe viel Neues über den Umgang mit Kindern gelernt. Ich war zuvor recht grob mit ihnen in der Annahme, das sei der richtige Umgang mit Kindern, damit sie gehorchen und diszipliniert sind. Im Seminar wurden uns verschiedene Elterntypen gezeigt. Wir haben herausgefunden, dass es der beste Weg der Elternschaft ist, wenn man sich als ein Freund des Kindes versteht. Ich hatte auch Angst vor dem Tod und vor einem HIV-Test. Im Verlauf der Auseinandersetzung mit den Themen Enthüllung, Trennung und Testament ist diese Angst verschwunden.»

Annette Nakabuye, 43 Jahre, Gobbero, Wakiso Distrikt, Uganda. Annette ist alleinerziehende Mutter zweier Kinder (4 und 5 Jahre). Sie betreut weitere Kinder der Grossfamilie, vor allem wenn ihre Mütter krank sind. Annette sagt, dass das Training ihr die Augen geöffnet habe. Sie habe nie daran gedacht, ein Memory Book zu schreiben oder ein Testament aufzusetzen. Ihre Kinder sollen beide Familien ihrer Eltern kennen. Sie hat in der Vergangenheit gewisse Andeutungen gemacht, wonach einmal ihre Schwester in Kampala, 25 Kilometer entfernt, für die Kinder sorgen und ihre Habe erben soll, will dies nun aber auch schriftlich festhalten und abmachen. Vor dem Workshop hat sie nie Genaueres über HIV/Aids erfahren oder von Memory Books gehört. Ihr Mann verliess seine drei Frauen und zehn Kinder, als er erfuhr, dass eine Frau HIV-positiv ist. Einige Kinder zeigen ebenfalls Symptome, haben aber nie einen Test gemacht. Annette hat am Workshop mitgeteilt, dass auch sie selber manchmal Beulen auf der Haut habe und vermute, dass sie HIV-positiv sei. Sie hat mit den älteren Kinder andeutungsweise davon gesprochen, dass ihre Mutter an Aids gestorben sein könnte. Nun weiss sie besser, wie man über dieses Thema sprechen kann. Ihre eigenen Kinder seien aber noch zu jung. Sie will ihr Wissen fortan in der Gemeinde weitergeben.

Elina Nantume, 26 Jahre, Gobbero, Wakiso Distrikt, Uganda. Elina ist alleinerziehende Mutter von vier Kindern. Sie hat die Sekundarschule abgeschlossen und eine Ausbildung zur Kindergärtnerin gemacht. Sie hat schon HIV/Aids-Unterricht erhalten, kennt aber die Methode des Memory Book-Schreibens nicht. Elina sagt, dass sie selber ein Opfer des «verschwundenen Gedächtnisses» sei. Bis heute weiss sie nicht, wer ihr Vater oder seine Sippe ist. Sie will etwas dagegen tun, dass ihre Kinder dasselbe Problem haben werden. Sie glaubt, dass es niemanden in Uganda gibt, der nicht direkt oder indirekt von Aids betroffen ist. Ihr grösstes Problem sei kein psychologisches Problem, erklärt sie, sondern wie sie die nächste Mahlzeit für ihre Kinder erhalte.

Paul Wasswa ist 46 Jahre alt und sorgt für acht Kinder, drei davon Aidswaisen. «Ich habe die Fähigkeiten erworben, um meine Kinder auf die Zukunft vorzubereiten. Ich hatte bisher nur wenig Zeit für meine Kinder. Das Training hat mir gezeigt, dass es wichtig ist, ihnen zuzuhören und Zeit mit ihnen zu verbringen. Ich freue mich darauf, mein Wissen an andere Eltern in meiner Gemeinde weiterzugeben und mit ihnen Memory Books zu schreiben.»

John Kagimu ist 40 Jahre alt und hat vier Kinder. «Das Projekt hat mir geholfen, indem mir klar wurde, wie wichtig es ist, einen Aidstest zu machen. Ich habe einen Test gemacht und erfahren, dass ich HIV-positiv bin. Ich werde mit meinen Kindern darüber sprechen und zusammen mit ihnen die Zukunft planen.»

 

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