Kambodscha: Guter Kindergarten- und Grundschulunterricht

Schulkinder in Kambodscha

In der Projektregion besuchen viele Kinder aus armen Familien die Schule nur unregelmässig. Ihre schulischen Leistungen sind entsprechend schwach. Damit rückt eine selbstbestimmte Zukunft ebenso wie das Durchbrechen der Armutsspirale in weite Ferne. Deshalb engagiert sich CO-OPERAID mit dem Projekt «Komar An II» (lesende Kinder) im ländlichen Distrikt Sameakki Mean Chey an neun Primarschulen und zwölf Kindergärten mit 1’700 Schulkindern.

CO-OPERAID verschränkt das didaktische Engagement für bessere Schulen mit wirkungsvoller Hilfe für die Ärmsten. Wir verbessern Schulen und Kindergärten mit einem ganzheitlichen Ansatz: Einerseits wird in die Infrastruktur und Ausstattung investiert. Anderseits sorgen massgeschneiderte Weiterbildungen für die Lehrkräfte, die Hinführung zu kinderfreundlicher Unterrichtsmethodik und der systematische Einbezug von Schulmanagement und Eltern für wirkungsvolle Verbesserungen. Bei alledem achten wir auf gezielte Unterstützung der schwächsten SchülerInnen und der ärmsten Familien. Damit der Schulweg für die Kinder bewältigbar und lernen überhaupt möglich wird. Und damit sie dabei wo nötig auch unterstützt werden.

Ziele des Hilfsprojektes in Kambodscha


Computer Unterricht Kambodscha

Kinderfreundliche Schulen

Bau von Kindergärten, Gestaltung der Schulumgebung und Stromanschlüsse an allen Partnerschulen und Kindergärten. Ausrüstung mit Pulten, Bänken, Bücherregalen, Klassenzimmerbibliotheken, Unterrichts- und Büromaterial und Computern. Rund 1700 Kinder profitieren pro Jahr von dieser Förderung.

Eine grosse Hürde kann der weite Schulweg sein – deshalb werden Fahrräder an die ärmsten Kinder abgegeben. Wenn es an allem fehlt, ermöglicht ein Schulstipendium (eine finanzielle Direktzahlung) den Schulbesuch eines Kindes. Dazu sorgen wir für eine Erhöhung des Familieneinkommens durch landwirtschaftliche Einkommensprojekte. Nicht fehlen dürfen auch die Schuleinschreibe-Kampagnen zu Beginn des Schuljahres.

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Schulmanagement Training Kambodscha

Weiterbildungsangebote für Schulkomitees und Schulleitung zur Entwicklung der Schulen und Kindergärten. Zentral ist auch der Einbezug von Eltern und GemeindevertreterInnen– damit die Schule zur Angelegenheit der Gemeinde wird.

Verbesserte Unterrichtsqualität

Schulleitung und Lehrerschaft lernen, was es für kinder- und stufengerechten, qualitativ guten Unterricht braucht. Und sie bieten gezielten Stütz- und Nachhilfeunterricht für leistungsschwächere SchülerInnen an.

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Eine Stimme aus dem Hilfsprojekt in Kambodscha

Chansy Schülerin Kambodscha

«Ich besuche die dritte Primarschulklasse. Ich lerne gerne und strenge mich an, damit ich eine gute Schülerin bin. Meine Eltern ermutigen mich immer und schicken mich regelmässig in den Unterricht. Sie arbeiten als Bauern und Fischer und können selber weder lesen noch schreiben. Eines meiner Lieblingsfächer ist der Unterricht in der neuen Bibliothek. Ich freue mich, wenn ich Bücher ausleihen und mit nach Hause nehmen darf! Ich schaue sie dann nicht nur selber gerne an, sondern bringe damit auch meinem kleinen Bruder das Lesen bei. Und meinen Eltern erzähle ich die Geschichten.»

Sean Chansy, 10 Jahre

Die Partnerorganisation für «Komar An II» ist SOFDEC. 2006 als eigenständige kambodschanische NGO gegründet und registriert, will SOFDEC den Lebensstandard der Menschen in den ländlichen Projektgebieten der Provinz Kampong Chnang verbessern. SOFDEC hat grosse Erfahrung in der Förderung einer diversifizierten Landwirtschaft und in der Umsetzung von Bildungsprojekten. Dabei sind eine enge Zusammenarbeit mit den Bildungsbehörden und das Unterstützen derer Zielsetzungen wichtig. Der Projektleiter Piseth Moth ist ausgebildeter Lehrer, schon sein Vater war Schulleiter. Seine Familie stammt aus der Projektregion.

«Komar An II» sorgt für eine verbesserte Grundschulbildung von 1700 Kindern im Distrikt Sameakki Mean Chey an zwölf Kindergärten und neun Primarschulen: Alle weisen sie eine hohe Schulabbruchquote, geringe Schulqualität und unzureichende Infrastruktur auf. 44 Lehrpersonen profitieren von Aus- und Weiterbildung und der Unterstützung durch das Projekt – und damit in den Folgejahren Tausende von Kindern.

Kambodscha weist insgesamt seit einigen Jahren eine positive wirtschaftliche Entwicklung auf: allerdings konzentrieren sich Verbesserungen auf die städtischen Zentren – auf dem Land kommt der Fortschritt kaum an. In den ländlichen Gebieten leben immer noch ca. 15% der Familien in Armut. Die Qualität der Grundschulbildung an den ausgewählten Projektschulen ist bescheiden. Dies nimmt den Kindern dort die Chance darauf, später eine Arbeit mit fairen Arbeitsbedingungen zu finden und damit am Aufschwung des Landes teilzuhaben.

  • Die geförderten Schulen sind öffentlichen Schulen; sie werden nach Projektabschluss vom Staat weiter betrieben. Die während der Projektlaufzeit realisierten Fortschritte wirken viele Jahre weiter.
  • Von der verbesserten Unterrichtsmethodik und -qualität profitieren Generationen von SchülerInnen.
  • Die Sensibilisierungskampagnen zur verbesserten Einschulungsquote wirken nachhaltig, wie die Auswertung der Vorgängerprojekte zeigt.
  • Ausgewählte Familien steigern ihr Einkommen aus der Landwirtschaft nachhaltig: sie können in der Folge allen ihren Kindern den Schulbesuch ermöglichen.
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